1. Gefährdungsbeurteilung
2. Betriebsanweisung
3. Unterweisung
Die Gefährdungsbeurteilung ist ein systematischer Prozess zur Ermittlung und Bewertung von Gefahren am Arbeitsplatz und zur Ableitung von Schutzmaßnahmen. Sie bildet die Grundlage für Betriebsanweisungen (schriftliche Regeln) und Unterweisungen (mündliche Schulungen). Während die Gefährdungsbeurteilung analytisch und dokumentationspflichtig ist, sind Betriebsanweisungen praxisorientierte Handlungsregeln und Unterweisungen die direkte Vermittlung dieser Regeln an Beschäftigte BAuA VBG DGUV BG Verkehr LapID Fuhrpark Blog.
? Typischer Aufbau einer Gefährdungsbeurteilung
Eine Gefährdungsbeurteilung folgt einem klar strukturierten Ablauf, meist in 7 Schritten VBG:
? Vergleich mit Betriebsanweisung und Unterweisung
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Merkmal |
Gefährdungsbeurteilung |
Betriebsanweisung |
Unterweisung |
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Ziel |
Analyse & Bewertung von Gefahren, Ableitung von Maßnahmen |
Konkrete schriftliche Regeln für Tätigkeiten/Arbeitsmittel |
Mündliche Vermittlung von Regeln und Maßnahmen |
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Form |
Dokumentationspflicht, systematischer Prozess |
Schriftlich, ausgehängt am Arbeitsplatz |
Mündlich, interaktiv, mit Dokumentationspflicht |
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Rechts-grundlage |
Arbeitsschutzgesetz (§§ 5, 6 ArbSchG) |
ArbSchG, GefStoffV, BetrSichV, DGUV Vorschriften |
ArbSchG § 12, DGUV Vorschrift 1 |
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Adressaten |
Arbeitgeber, Fachkräfte für Arbeitssicherheit, Betriebsärzte |
Beschäftigte am jeweiligen Arbeitsplatz |
Alle Beschäftigten, inkl. Azubis, Leiharbeitnehmer |
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Zeitpunkt |
Vor Aufnahme einer Tätigkeit, regelmäßig aktualisiert |
Vor Ort, dauerhaft verfügbar |
Vor Aufnahme der Tätigkeit, mindestens jährlich |
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Inhalt |
Gefährdungen, Bewertung, Maßnahmen, Wirksamkeit |
Gefahren, Schutzmaßnahmen, Verhalten im Notfall |
Erklärung der Betriebsanweisung, praktische Hinweise |
Unterschiede im Kern
· Man könnte sagen:
Die Gefährdungsbeurteilung ist das „Warum und Was“,
* die Betriebsanweisung das „Wie schriftlich“,
* die Unterweisung das „Wie praktisch erklärt“.
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Schritt Gefährdungs-beurteilung |
Inhalt |
Bezug zur Betriebs-anweisung |
Bezug zur Unterweisung |
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1. Arbeitsbereich festlegen |
Werkstatt, Schleifmaschine, Bedienpersonal |
Betriebsanweisung bezieht sich genau auf diese Maschine |
Unterweisung richtet sich an die Beschäftigten, die dort arbeiten |
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2. Gefährdungen ermitteln |
Mechanische Gefährdung (rotierende Scheibe), Staub, Lärm |
Betriebsanweisung nennt diese Gefahren konkret |
Unterweisung erklärt die Gefahren anschaulich und praxisnah |
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3. Gefährdungen bewerten |
Risiko: Schnittverletzungen, Staubbelastung, Gehörschäden |
Betriebsanweisung enthält die Bewertung nicht, sondern nur die Regeln |
Unterweisung vermittelt die Bedeutung der Risiken für die Beschäftigten |
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4. Schutzmaß-nahmen festlegen |
Absaugung, Gehörschutz, Schutzbrille, klare Arbeitsabläufe |
Betriebsanweisung listet diese Maßnahmen als verbindliche Regeln |
Unterweisung übt die Anwendung der Maßnahmen praktisch ein |
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5. Maßnahmen umsetzen |
Absauganlage installieren, PSA bereitstellen |
Betriebsanweisung schreibt die Nutzung vor |
Unterweisung zeigt, wie PSA korrekt getragen wird |
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6. Wirksamkeit kontrollieren |
Regelmäßige Prüfung der Absaugung, Lärmmessung |
Betriebsanweisung bleibt unverändert, wird ggf. angepasst |
Unterweisung wird jährlich wiederholt und aktualisiert |
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7. Dokumentation |
Schriftliche Gefährdungsbeurteilung im Arbeitsschutzordner |
Betriebsanweisung hängt direkt an der Maschine aus |
Unterweisung wird im Unterweisungsprotokoll dokumentiert |
Kernaussage
· Die drei Elemente sind also aufeinander aufgebaut:
· Ohne Gefährdungsbeurteilung keine fundierte Betriebsanweisung.
· Ohne Betriebsanweisung keine klare Unterweisung.
Beispielausgabe (Maschine: Hydraulikpresse)
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Schritt |
Inhalt |
Vorschläge / Maßnahmen |
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1. Arbeitsbereich / Maschine |
Hydraulikpresse – Werkhalle Metallbearbeitung |
Einsatz bei Metallbearbeitung Bedienung durch geschultes Fachpersonal |
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2. Tätigkeit / Arbeitsablauf |
Bedienung der Hydraulikpresse, Einlegen und Entnehmen von Werkstücken |
Typische Abläufe: Einlegen, Pressen, Entnehmen Gefährdung durch Quetschen, falsche Bedienung |
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3. Gefährdungen / Bewertung |
Mechanische Quetschungen, hydraulische Leckagen, Lärm, elektrische Gefährdungen |
Risiko: Hoch (? Rot) Eintrittswahrscheinlichkeit: Mittel (? Gelb) Schwere: Schwer |
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4. Schutzmaßnahmen |
Technisch, organisatorisch, persönlich |
Technisch: Schutzverkleidungen, Not-Aus-Schalter, regelmäßige Wartung Organisatorisch: Nur geschultes Personal, klare Arbeitsanweisungen Persönlich: Schutzhandschuhe, Gehörschutz, Sicherheitsschuhe |
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5. Maßnahmen umsetzen |
Handlungsformular |
Verantwortlich: __________<br> Termin Umsetzung: __________<br> Ressourcen: __________ |
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6. Wirksamkeit kontrollieren |
Handlungsformular |
Kontrolltermin: __________ Durchgeführt von: __________ Ergebnis: __________ |
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7. Dokumentation / Fortschreibung |
Handlungsformular |
Dokumentiert am: __________ Verantwortlich: __________ Nächste Aktualisierung: __________ |
Farbunterlegung
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