F30 Pflichtvorsorge bei besonderen Gefährdungen
? F30 Pflichtvorsorge bei besonderen Gefährdungen
? Was ist Pflichtvorsorge?
Pflichtvorsorge ist eine gesetzlich vorgeschriebene arbeitsmedizinische Untersuchung, die vor Aufnahme und regelmäßig während bestimmter gefährdender Tätigkeiten durchgeführt werden muss. Sie dient der Feststellung gesundheitlicher Eignung und dem Schutz vor arbeitsbedingten Erkrankungen.
⚖️ Rechtsgrundlagen
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Gesetz / Verordnung |
Relevanter Paragraph / Inhalt |
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Arbeitsschutzgesetz (ArbSchG) |
§ 5: Gefährdungsbeurteilung – auch für besondere Belastungen |
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Verordnung zur arbeitsmedizinischen Vorsorge (ArbMedVV) |
§ 4: Pflichtvorsorge bei bestimmten Tätigkeiten |
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Gefahrstoffverordnung (GefStoffV) |
§ 8: Pflichtvorsorge bei Tätigkeiten mit Gefahrstoffen |
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Biostoffverordnung (BioStoffV) |
§ 9: Pflichtvorsorge bei Tätigkeiten mit biologischen Stoffen |
?️ Beispiele für Pflichtvorsorgepflichtige Tätigkeiten
- Atemschutzgeräteträger: z. B. bei Lackierarbeiten, Gefahrstoffeinsatz
- Tätigkeiten mit krebserzeugenden Stoffen: z. B. Asbest, Benzol
- Arbeiten in kontaminierten Bereichen: z. B. Labor, Abwasser
- Nachtarbeit: bei regelmäßiger Tätigkeit zwischen 23 und 6 Uhr
- Tätigkeiten mit biologischen Arbeitsstoffen: z. B. medizinisches Personal
? Beispielhafte Inhalte einer Pflichtvorsorge
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Tätigkeit |
Inhalt der Untersuchung / Beratung |
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Atemschutzgeräteträger |
Lungenfunktionstest, Belastungs-EKG, Beratung zur Belastung |
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Umgang mit Gefahrstoffen |
Hautuntersuchung, Leberwerte, Beratung zu Schutzmaßnahmen |
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Nachtarbeit |
Schlafqualität, Belastungseinschätzung, Empfehlungen |
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Biostoffexposition |
Impfstatus, Blutuntersuchung, Hygieneschulung |
?️ Dokumentation
- Schriftlich oder digital
- Vorsorgekartei mit Anlass, Datum, Ergebnis (geeignet/nicht geeignet)
- Teilnahme ist Voraussetzung für Tätigkeitsfreigabe
- Aufbewahrungspflicht: mindestens 10 Jahre
- Optional: Verknüpfung mit Gefährdungsbeurteilung, PSA-Liste und Einsatzplanung
✅ Warum ist Pflichtvorsorge wichtig?
- Gesetzlich vorgeschriebene Voraussetzung für bestimmte Tätigkeiten
- Schutz vor schwerwiegenden Gesundheitsfolgen
- Vermeidung von Haftungsrisiken und Arbeitsunfällen
- Nachweis gegenüber Aufsichtsbehörden und Berufsgenossenschaften
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